Rezepte

Die sizilianische Küche ist das Spiegelbild unserer Insel: Sie ist reichhaltig,
fantasievoll, farbig und gleichzeitig auch einfach. Eine Küche, die den Charakter unseres
Volkes widerspiegelt, seine Heiterkeit, seine Seelenstärke und seine Lebensfreude. Das Meer,
die Sonne und das mediterrane Klima tun ihr Übriges, um das kulinarische Werk zu vollenden.
Sizilien befand sich über Jahrhunderte hinweg unter der Fremdherrschaft der
verschiedensten Kulturen, angefangen mit den Griechen, dann den Römern,
den Arabern, Normannen, Schwaben, Franzosen und Spaniern. Jede dieser Kulturen hinterließ in
der Kunst, der Literatur und auch in den Kochtöpfen tiefe Spuren. Tatsächlich waren es die
Araber, die unsere Küche am stärksten prägten. Arabisch sind beispielsweise nicht nur
die Gewürze, verschiedene Gemüsearten, der Reis und die kandierten Früchte, auch die
Reichhaltigkeit und Präsentation des Essens, die Liebe zur Farbe und nicht zuletzt die
Tradition des Eises, des Sorbets (arab.: sciarbat = Sorbet). sind klar arabischen Ursprungs.

Drei große P dominieren die sizilianische Küche unübersehbar:
Pasta (Nudeln), Pesce (Fisch) und Pasticceria (Konditorei). Die Pasta wird meist in dem Wasser
gekocht, in dem zuvor das Gemüse (bspw. wilder Fenchel) gegart wurde. Eins der berühmtesten
Gerichte ist die "Pasta con le sarde" (Nudeln mit Sardinen), deren Zutaten auch für viele
andere Gerichte charakteristisch sind: Rosinen, Pinienkerne, wilder Fenchel, Semmelbrösel
und Safran. Fleischhaltige Speisen finden sich in der sizilianischen Gastronomie nicht so
häufig; dafür ist das zweite P umso wichtiger: Es bezieht sich vor allem auf Sardinen und
Schwertfisch, roh und gekocht, obgleich andere Fische, Meeresfrüchte, selbst Seeigel und
Tintenfische nicht fehlen.
Die sizilianische Küche ist eine "frische" Küche, die sich durch lebendige Farben
auszeichnet: Tomaten, Zitronen, Fenchel, Auberginen, Paprika etc. Nicht zu vergessen ist
natürlich das Olivenöl, das bei allen Gerichten, im Gegensatz zur Butter im Norden, die
Grundlage bildet.
Besonders im dritten P zeigt sich die Lebensfreude der Sizilianer. Jedes Fest,
jeder x-beliebige Anlass wird auf dem Tisch in eine köstliche Nachspeise verwandelt:
Mandelplätzchen, Cassata, Cannoli, Eis, Sorbets, Granita, Torrone. Mandeln und Ricotta
stellen die wichtigsten Ingredienzen dar.

Die folgenden Rezepte sind zum Nachkochen gedacht - als Vorfreude oder für die Stunden der hoffentlich angenehmen Erinnerung an eine schöne Zeit auf einer ebensolchen Insel.