Cefalù - Hauptstadt normannischer Baukunst

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Unser reizendes kleines Städtchen erstreckt sich auf einem Bergvorsprung an der tyrrhenischen Küste im Schatten eines mächtigen Felsmassivs, Rocca genannt, weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt. Auf Grund des günstigen Klimas und der außergewöhnlichen Naturschönheiten und Kunstschätze gehört die Stadt zu den touristischen "Perlen" der palermitanischen Provinz.

Neben dem Fremdenverkehr sind für Cefalù die Erwerbszweige Fischerei und Landwirtschaft von großer Bedeutung. Der Ursprung Cefalùs ist kaum bekannt. Es war vermutlich ursprünglich eine griechische Festung aus dem 5.Jh. v. Chr., die sich am Fuße der Rocca erhob, wo sich heute noch die von Mauern (den so genannten megalithischen Mauern) umzingelten und vorwiegend gut erhaltene Innenstadt befindet. Auf die Griechen- und Römerzeit gehen nicht nur die megalithischen Mauern und die allgemeine Stadtstruktur zurück sondern auch einige bedeutende Funde, die bei diversen archäologischen Ausgrabungen gemacht wurden. Aus der Zeit zwischen Ende des 5. Jh. und Anfang des 6.Jh. v. Chr. stammt das berühmte megalithische Gebäude, das als "Tempel der Diana" bezeichnet wird und um eine frühgeschichtliche Zisterne herum auf der Rocca errichtet wurde. Diese Zisterne tat bei Wasserritualen Dienst und ist mit den beiden Grotten an der Ostseite der Rocca zusammen Zeugin, dass dort oben bereits Menschen lebten, bevor unten die Stadt entstand.

In der byzantinischen Zeit wurde Cefalù wie viele andere Orte auch aus Sicherheitsgründen "höher gelegt", d.h. auf die Rocca verlegt, wo noch heute verschiedene Überreste aus dem Mittelalter zu erkennen sind. Aus dieser Zeit stammt auch das vielfarbige Mosaik, das vor nicht allzu langer Zeit unter dem Säuleneingang des Doms entdeckt wurde und ältestes Zeugnis einer primitiven christlichen Gemeinschaft in Cefalù ist.

Nach der Eroberung durch die Araber 858 wurde die Stadt dem Emirat von Palermo angeschlossen und 1063 von den Normannen unter Graf Ruggero in Besitz genommen. Aus der Regierungszeit Ruggero II. im 12. Jahrhundert stammen die berühmtesten Gebäude, die Cefalù auch die Bezeichnung "Normannenstadt" zu verdanken hat: die Kirche San Giorgio und das Waschhaus (das vielleicht aus noch früherer Zeit stammt - die Experten sind sich uneins) in der Via Vittorio Emanuele; der Dom, das Kloster und der Palazzo Maria auf der Piazza Duomo; das Osterio Magno mit dem auffallenden Drillingsfenster am Corso Ruggero.Der imposanteste Bau in Cefalù ist zweifellos der Dom (Basilika und Kathedrale) im gemischten arabisch-normannischen Stil.

Er wurde der Überlieferung nach zu Ehren des himmlischen Retters erbaut, als Ruggero II. von einem Unwetter auf einem Schiff vor der Küste überrascht wurde, in Cefalù das rettende Ufer fand und dort ein Gelübde für einen solchen Kathedralenbau ablegte. Die Legende aber verbirgt den wahren politisch-militärischen Grund für diesen Bau, worauf auch die Festung mit den beiden mächtigen Türmen an der Fassade und die Gewaltigkeit des Monuments selbst schließen lassen:

Der Bau des Gebäudes wurde auf einer bereits von einem früheren, vorchristlichen Bau belegten Fläche im Jahr 1131 begonnen und Jahrzehntelang fortgesetzt - zahlreiche, oft auch mikroskopisch kleine Änderungen des Bauplans verlangten nach Zeit. Noch heute kann der Dom als unvollendet betrachtet werden. Es handelt sich um eine der größten sizilianischen Kathedralen, die im so genannten normannischen Stil errichtet, aber stark von der arabischen und byzantinischen Kultur seiner Bauherren beeinflusst wurde,

die Sizilianer und vorwiegend Einwohner von Cefalù waren. Sehenswert sind die Mosaike der zur Apsis gehörenden Nischenwölbung mit der Gestalt von Christus Pantokrator, die wir bei einem ebenfalls empfehlenswerten Besuch in der Kathedrale von Monreale und der Cappella Palatina in Palermo wieder finden. Neben dem Dom steht das bischöfliche Kloster mit den Doppelsäulen und prachtvollen behauenen Kapitellen.

Bei einem Gang durch das historische Cefalù darf keinesfalls das Museo Mandralisca unbesucht bleiben, das eine wertvolle archäologische Sammlung, eine kleine Pinakothek mit dem weltberühmten "Bildnis eines Unbekannten" von Antonello da Messina (1470 - 1472 entstanden) und eine malakologische Sektion enthält.Ein lohnenswerter Abstecher für historisch Interessierte: Nur 15 Km entfernt von Cefalù befindet sich die Wallfahrtskirche von Gibilmanna - umgeben von einem dichten Kastanien- und Eschenwald in 800 Metern Höhe nahe dem Monte San Angelo (der eine besinnliche Wanderung wert ist).